Nach Norden

von Mikolaj Trzeciecki am 26.01.2022 / in Allgemein

Freitag, 13.08.2021

Kein langes Schlafen heute, und die Morgenstoilette muss auf See stattfinden. Also stechen wir um 6:30 Uhr in die See – Rekord. Heute wollen wir auch ordentlich nach Norden segeln, der Plan Maximum ist Kalmar. Er markiert die Hälfte der Meridianausdehnung unserer geplanten Route. Wenn das klappt, können wir stressfrei Hafentage einlegen. Diesmal haben wir auch Reservehäfen an der Ostküste, entlang derer wir segeln werden. Nur um sich nicht zu verirren, denn die Einfahrten zu den Häfen sind leicht zwischen den Meerengen zwischen den Schären und kleinen Yachthäfen zu übersehen, die auf unseren Karten nicht markiert sind. Also zählen wir die Schären und kreuzen sie auf der Karte an: Utlangan, Ungskär, Vieskär, Långören …


Schären bei der Ausfahrt aus Utklippan. Ein Seehündchen.

Dann segeln wir in die Kalmarstraße ein, die Öland vom Festland trennt. Sie ist ziemlich eng, daher bilden sich hier starke Strömungen. Nun weht seit einigen Tagen der Südwestwind, die Strömung sollte also für uns günstig sein. Eine Alternative wäre, Öland von Osten her zu umrunden, aber ich bin froh, dass wir das nicht müssen. Eine unangenehme Überraschung sind die sogar einige Meilen vom Festland entfernten Unterwassersteine, die flach unter dem Wasser liegen, mit denen wir nichts zu tun haben wollen. Um auf dieser langen Strecke stressfrei zu segeln und eine präzise Navigation zu vermeiden, verwenden wir die für große Schiffe ausgelegten östliche Kardinaltonnen.


Setzen des Kegels – wir fahren Dieselgross

Und wieder macht der Wind eine Pause, und wir müssen den Jockel wieder einschalten, irgendwohin müssen wir ja ankommen. Inzwischen haben wir uns entschieden, nicht direkt nach Kalmar zu segeln, sondern zum kleinen Hafen Ekenäs einige Meilen südlicher. Die Wettervorhersage kündigt die nächsten zwei Hafentage an, und wir wollen nicht in der Innenstadt liegen.


Seekarte in der Mitte des Geschehens

Am Nachmittag kommt der Wind, dreht nach Westen und nimmt zu – und wir wollen vom Meer zum Hafen, also kurz nach Westen segeln. Deshalb bergen wir relativ früh unsere Segel und manövrieren vorsichtig zwischen Seehundschutzgebiet, Schären und Unterwassersteinen Richtung Hafeneinfahrt. Hier muss man sehr genau navigieren – ein Unterwasserstein liegt sogar mitten im Hafenbecken. Wir stellen fest, lange Kreuzfahrten und Schären schließen sich gegenseitig aus.


In der Kalmastrasse

Wir legen jedoch ohne besondere Abenteuer an, auch wenn das System einer einzelnen Achterboje – die man eigentlich überfahren muss – neu für uns ist.

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